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Dissertationen (eigene und begutachtete):

R. Ganhör:
"Mobile News Generation - Designing Interfaces and Interaction Mechanisms for Mobile Video Editing";
Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): H. Tellioglu, M. Langheinrich, K. Schöffmann; Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung, 2016.



Kurzfassung deutsch:
In den letzten Jahren öffneten sich für Benutzerinnen und Benutzer vermehrt die Möglich- keiten, vor allem unter dem Label Web 2.0, das Internet nicht nur passiv zu konsumieren, sondern auch aktiv mitzugestalten. Zum Beispiel motivieren Zeitungen ihre Leserinnen und Leser dazu, Fotos von Ereignissen einzusenden, die der Redaktion sonst nicht vorlie- gen würden. Während sich das Web 2.0 entwickelte, haben sich auch Mobiltelefone zu multimedialen Multifunktionsgeräten weiterentwickelt. Obwohl die rechenstarken Geräte neben Videoaufnahmen in High Definition inzwischen auch die Bearbeitung der Videos erlauben würden, wird dies jedoch nur selten auch gemacht. Die zentrale Frage dieser Dissertation kreist in der Zusammenführung von mobiler Videobearbeitung und Web 2.0: wie können Interfaces und Interaktionen für gestenbasierte Mobiltelefone gestaltet werden, um mobile Videobearbeitung bestmöglich zu unterstützen, um letztendlich als praktikable Lieferanten für Bewegtbildinhalte verwendet werden zu können. Während sich die aktuelle Forschung vor allem auf automatische oder halbautomatische Filmer- stellung konzentriert, untersucht diese Arbeit die manuelle Filmerstellung. Manuelle Filmerstellung ist immer dann wesentlich wenn im künstlerischen Anspruch (dramatur- gisch, erzählerisch) an das finale Produkt möglichst wenig Abstriche gemacht werden sollen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei wesentliche Arbeitsschritte für die manuelle Filmerstellung untersucht, implementiert und evaluiert. Diese Arbeitsschritte sind a) durchsuchen von Sammlungen an Videoclips b) zuschneiden von einzelnen Videoclips c) umordnen von Videoclips in Sammlungen an Videoclips. Die Anforderungen für die vorgeschlagenen Benutzerschnittstellen und Interaktionsmechanismen wurden in einem kollaborativen Prozess erarbeitet, welcher Beobachtung, Literaturanalyse, Interviews und Arbeitsablaufanalyse beinhaltet. Jede Benutzerschnittstelle und Interaktionsmechanismus wurde sowohl mit professionellen Filmeditoren als auch mit normalen Anwenderinnen und Anwendern getestet. Die Tests zeigten, dass beide Gruppen die neuartigen, durchaus komplexen Benutzerschnittstellen und Interaktionsmechanismen schnell verstanden, die professionellen Filmeditoren insgesamt jedoch mehr Interesse zeigten, wenn es um die Anwendung mobilen Videoschnitts ging.
Während der Interviews und der Designphase zeigte sich wiederholt das Fehlen einer klar definierten und anwendbaren Notation für berührungssensitive Benutzerschnittstellen. Dieses Fehlen ist besonders bei der Diskussion von neuartigen Interaktionsmechanismen (wie in dieser Dissertation) bemerkbar, die noch von keiner bestehenden Notation ab- gedeckt werden. Deswegen wird als Teil dieser Dissertation eine erweiterbare Notation vorgestellt, die für berührungssensitive Benutzerschnittstellen gedacht ist. Die Notati- on selbst ist einfach, jedoch auch möglichst eindeutig gehalten, um die Anwendung in möglichst vielen unterschiedlichen Einsatzgebieten (kollaboratives Entwickeln, integrierte Entwicklungsumgebungen, etc.) zu unterstützen. Eine Evaluation in realen Entwicklungs- projekten demonstrierte sowohl das Potenzial und die grundsätzliche Anwendbarkeit für eine solche Notation, jedoch wurde auch mehrere Ansatzpunkte für weitere Entwicklungen aufgezeigt.

Kurzfassung englisch:
During the last years we have increasingly seen passive consumers transformed into active producers, often as part of Web 2.0. Newspapers for example turn their readers into producers by motivating them to send in photographs of events that are not covered by a newspaper´s journalist or photograph. In the same time span smartphones have become more and more powerful, allowing for high-definition video recording. However, on-site mobile video post-production capability has not yet followed this trend, and on-the-fly video editing is not a common approach among amateur or professional content producers. The central question of this thesis is how novel interface and interaction approaches can support mobile video production applications that are feasible for both amateur and professional video editors. While current research focuses mainly on automated or semi-automated film compilation based on algorithmic decisions, this thesis investigates efficient and effective interaction mechanisms for advanced manual mobile video editing. Manual control over the editing process is crucial for upholding the artistic standards an editor expects of his or her final product. Within the scope of the studies presented here three tasks vital for video editing are examined, implemented and evaluated: browsing media assets, trimming media assets and ordering media assets. The requirements for the proposed interfaces and interaction mechanisms were gathered during a collaborative process that included shadowing, interviewing, workflow analysis and literature research. Each interface and interaction mechanism was evaluated separately with professional video editors and regular user without any background in video editing. The evaluations show that professional video editors were confident about the usefulness and feasibility of the proposals, whereas regular users tend to not wanting to edit their videos manually. However, both groups easily understood the rather complex interaction mechanisms.
Furthermore, during the interviews and design sessions a lack of formal and applicable notations for touch-based interfaces and interaction mechanisms was identified. This absence is especially hindering when discussing design issues that are not platform specific or covered by any platform so far. Therefore, this thesis proposes an extensible sketching notation for mobile gestures. The proposed notation provides a platform-independent basis for the collaborative design and analysis of mobile interactions. During a conducted evaluation with real-world touch-based applications the notation proved being a feasible tool, however, indicated various starting points for further improvements.

Schlagworte:
mobile video multimedia user interaction design

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.